21. März 2012

Mal was neues....

Irgendwie vergeht die Zeit hier schneller - zwischen dem letzten blogeintrag und jetzt liegen rund 2500 km (gut, nicht alles mit dem Fahrrad zurueckgelegt...)
Nachdem ganz ueberraschenderweise Schaetzchens Besuch ansteht und ich die Strecke nach Lima aus eigenen Kraeften doch nicht schaffe musste der Pullmann Bus herhalten...
Ich bin dann also von Copiapó nach Arica, kurz vor der Grenze zu Peru. Eine richtig coole, entspannte Stadt in der man sich auf jedenfall vorstellen kann ein wenig laenger zu bleiben: Surfer Hotspot, super Straende, niedrige Preise da ansonsten alle nach Peru gehen wuerden, 362 Tage Sonne - top - und ich sass dort fest... In Bolivien hatte es anscheinend die letzten Wochen so viel und stark geregnet wie die letzten 20 Jahre nicht mehr, was dazu fuehrte das die Grenze zwischen Peru und Chile unter Wasser gesetzt worden ist und noch gravierender, eine Unmenge von Landminen, die waehrend Grenzstreitigkeiten in den 70er Jahren gelegt worden sind und bis heute noch abgeruestet werden weil keiner mehr weiss wo sie Dinger vergraben haben, freigespuelt... Somit hat das Militaer die Grenze fuer drei Tage dicht gemacht.
Ich bin dann in Arica in ´nem hostel abgestiegen was echt ganz nett war aber voll mir Franzosen.... Erstmal sorry an Monique und Pierre, die sich auch regelmaessig in meinem blog verirren - aber zuviele franzosen koennen echt schwierig sein: Da wird die Musik im gemeinschafftsbereich voll aufgedreht mit franzoeschischem pop, gesprochen wird nur franzoesisch, usw... auch die Betreiber des hostels waren aus Fronkreisch - man haette sich das also denken koennen....
Aber ich bin dem entkommen und bin mit dem einzigen nicht-franzen abgehangen: Einem Italiener ;-)
Francesco aus Florenz, 36 und hat einen Tag nach mir Geburtstag am 24.12. - echt schraeg das ganze...
Mit Francesco, eher 60er Jahre Hippie mit Reaggae-einfluessen haben ich dann bei Alpha Blondy und Cerveza ein paar gemuetliche Tage am Strand gechillt - musste auch mal sein.
Francesco hat irgendwann mal rausgbekommen was ich bisher so beruflich gemacht habe und wollte dann gleich wissen ob und wie man Handygespraeche abhoeren kann: Ich klar, technisch machbar - IMSI catcher, usw....
Ich sollte erwaehnen das wir uns ausschliesslich auf spanisch miteinander unterhalten konnten und somit konnten nicht alle details geklaert werden:
Francesco war hin und weg und meinte er kennt zuhause ´ne Menge Senegalesen und Nigerianer und die wuerden viel Geld dafuer locker machen und wir sind so verblieben das ich ihm das ding bauen soll - ich bin ja jetzt selbstaendig, und der Auftrag nach der Rueckkehr steht ;-)
Es waren auf jedenfall zwei sehr interessante Tage und ich hatte Gelegenheit die bisherige Tour Revue zu passieren und die kommenden Reiseplaene zu konkretisieren. Mittlerweile ist ja fast die Haelfte des geplanten trips vorbei und nach anfaenglichen Startschwierigkeiten komme ich eigentlich ganz gut vorwaerts mit dem bike: Auf dem Tacho steht die Anzeige bei 2278 km.
Jetzt heisst es: Entweder so weitermachen und nach Christianes Rueckflug mitte April von Lima aus weiterradeln oder Planaenderung --> Die Zeichen stehen eindeutig auf Plaenaenderung:

1. Beim biken kann ich nicht mal kurz von meiner groben Route abweichen wenn irgendwas interessantes Abseits der Strecke liegt - bis 50 km geht das noch aber alles drueber fuehrt zu 3-4 Tage Verzoegerung von dem eigentlichen Trip...
In Patagonien und Chile war das kein Problem da alles interessante und schoene quasi auf einer Linie lagen. Ab Bolivien/Peru und noch weiter im Norden geht das alles nicht mehr so easy und es gibt so viel zu sehen ...
2. Sobald ich unter Leute komme merke ich wie sich mein spanisch verbessert - alleine auf dem bike und abends im Zelt stagniert das ganze zu sehr und eines meiner Ziele war von Anfang an gut spanisch sprechen zu koennen...

3. So cool wie das ganze hier ist und mir auch spass macht, so sehr freue ich mich aber auf einen schoenen Sommer zuhause um mit Familie, Freundin und Freunden abzuhaengen: Biergaerten, Seen, grillen, gemuetliches biken - als ich die letzten Tage und Woche die ganzen Bilder und Postings ueberall gesehen habe als in D der Fruehling eingekehrt ist, da habe ich schon Lust drauf verspuert mit euch zusammen die schoenste Zeit zu verbringen... Zuhause ist es dann doch am schoensten ;-)

4. Ohne ins Detail zu gehen: Meine Anwesenheit als Trauzeuge ist erwuenscht und es eilt anscheinend - Gratulation zur Wahl des Trauzeugen und natuerlich zu allem anderen ;-)


Das alles fuehrt dazu das ich statt Ende August bereits mitte Juli zurueckkehren will - die bikerei endet somit in Lima und ich schaue das ich noch soviel wie moeglich mitnehme.
Die naechsten drei Wochen stehen sowieso im Zeichen von Schaetzchen und Peru, Bolivien und evtl. Ecuador, danach moechte ich direkt in und auf den Amazonas und von dort aus dann einige Zeit durch Kolumbien und Venezuela als Anhalter reisen - wenn ich was kann dann stoppen, mal schauen ob das auch mit Booten klappt ;-)
Und auch das finale Ziel Costa Rica/Nicaragua steht zur Disposition: Eigentlich wollte ich ja in Mittelamerika ´ne Zeit lang abhaengen und surfen - das abhaengen und surfen ist immer noch das Ziel, allerdings wird es Cabarete in der DomRep.... Gibt wahrlich schlimmeres ;-)

Das mal zur aktuellen Lage.
Aber wie immer: Alles ohne Gewaehr, es kann sich alles wieder aendern ;-)
Nachdem die letzten Tage also die Entscheidung gefallen und fuer mich klar geworden ist was ich noch alles machen will habe ich mich also von Arica aus aufgemacht die Grenze zu Peru zu ueberqueren und zur naechsten Stadt zu radeln: 62 km bergaufstrecke vor mir: Da in diesem Leben aus mir kein Bergetappenradfahrer mehr wird hatte ich mit zwei Tagen geplant: Ich bin dann nach 4,5 Stunden am Ziel gewesen... Ich habe unterwegs mehrmals angehalten weil mir alles so leicht vorkam  und ich dachte ich habe irgendwas vergessen - und das ganze bei dauerbergaufstrecke....
Wie befreit man auf einmal fahren kann...

Ich bin jetzt also in Lima und klappere die hiesigen bikeshops ab um mein Fahrrad zu verkaufen....
Irgendwie habe ich das Gefuehl das alle Staedte ausser Buenos Aires mir persoenlich besser gefallen - aber hierzu mehr wenn ich die Stadt ein wenig kennengelernt habe: Nur soviel: Ich kenne ja mittlerweile auch einige Staedte auf der Welt, ich muss aber sagen dass das gehupe der Autos, Busse, Lastwagen, Motorraeder hier mit Abstand lauter ist als woanders.



To be continued....

Nach Arica in Flip Flops geradelt - bin halt gechillt ;-)


Nichts los zwischen Chile und Peru ....


Grossartiges Land, aufjedenfall eine Wiederreise wert...


Ich bin gespannt....


Dringend Schatten benoetigt aber wo??? 


Kurzerhand irgendein T-Shirt zum Sonnen-und Nackenschutz umfunktioniert da mein Kopftuch meinen Arm vor weiteren Verbrennungen schuetzen musste und mit diesem Bild endet auch die radelei....

14. März 2012

¿Irgendetwas falsch gemacht?

Heute genau vor 366 Tagen (Schaltjahr halt...) habe ich gekuendigt - da draengt sich unwillkuerlich die Frage auf: Irgendetwas falsch gemacht?
Naja die Antwort kann sich jeder denken ... ;-)

Seit dem letzten blogeintrag ist einiges passiert: sengende Hitze, erster Sturz, erste mal Pazifik gesehen, traffic overload auf der Panamericana, perfekte Kuestenpaesse, Zelten am Strand, Gastfamilie inkl. Gastarbeit,...
Aber der Reihe nach:
Die Rausfahrt aus Santiago war verkehrsreicher als geplant... Kolonnen von Lastwagen und Bussen die an einem vorbeirasen und bei 40 Grad Temperatur dann noch deren heissere Abgase einatmen - danke. Aber gut, irgendwann war das ganze auch mal geschafft und ich war auf der Panamericana unterwegs - aber ausser das die Strasse die laengste zusammenhaengende Strasse der Welt ist - laaaangweilig... Extrem viel Verkehr, meist zweispurig aber manchmal kaum Seitenstreifen und das hat dann auch zum ersten (kleinen) Sturz gefuehrt - ein vorbeifahrender Bus hat mich quasi von der Strasse gepustet und sobald mal das ganze ins schlingern kommt ist das ganze Rad mit dem Gepaeck nicht mehr zu kontrollieren... Ich konnte wenigstens noch gut abbremsen und ausser ein paar Schuerfwunden am Bein nix groeberes. Eher schmerzhafter war es das der ganze Bock auf meinem Schienbein gelandet ist - 62 kg mit etwas Anlauf - aaarghhhh.
Irgendwann konnte ich dann von der Panamericana weg und an der Kueste entlangfahren - alles richtig gemacht: Perfekter Rueckenwind und ich habe die 450 km von Santiago nach Coquimbo in 6 Tagen runtergespult - rekord auf der bisherigen Tour.
Kurzfristig mit Juan telefoniert den ich in Temuco kennengelernt hatte und ab zu ihm: Grossartige zwei Tage.
In etwas aermlicheren Verhaeltnissen wohnend aber extrem gastfreundlich. Das beste Essen das ich bisher in Suedamerika hatte: gebratener Fisch in einer speziellen Joghurt-Bier sauce, Salate, Wein, usw. usf.
Die ganze Familie extrem zuvorkommend: Ehefrau Lorena, Sohn Thommas, Toechter Yamilet und Anaisa,  Enkel Damian.
Das ganze hat dann dazu gefuehrt das wir die erste Nacht gut angeheitert gegen 4 Uhr ins Bett sind um ein paar Stunden spaeter leicht verkatert aufzustehen - es gab naehmlich arbeit...
Fuer diesen Tag war geplant den Hofeingang zu betonieren der bisher nur aus festgetretener Erde bestand.
Es war dann allen auch unangenehm und ich wurde auch mehrmals gedraengt mich auf´s Fahrrad zu schwingen und die Umgebung, die wirklich schoen ist, zu geniessen, aber fuer mich kam das gar nicht in Frage: Also Schauffel in die Hand und losgings:
Nix mit Betonmaschine oder so - alles schoen auf die altmodische Art: Hundert schauffeln Erde, fuenf schauffeln Kies, zwanzig schauffeln Steine, zwei 20 kg Packungen Zement - alles mitten auf der Strasse - und mit der Schauffel ruehren....
Das ganze dann drei mal und dashat dann fuer ca. 30 qm Flaeche ausgereicht - wie gesagt: Gastarbeit mal anders. Zwischendurch gab es immer wieder mal ein glaesschen Bier, I like ;-)
Abends gegen 19 Uhr waren wir dann fertig - arbeitstechnisch als auch koerperlich. Nach der obligatorischen Kaltwasserdusche (warm gab´s nicht) sind wir dann abends ab 23 Uhr los und mir wurden noch die schoensten Sehenswuerdigkeiten kurz gezeigt: Das riesige Millenium Kreuz auf Coquimbo den man von glaube ich 50 km noch sieht, den Leuchtturm von La Serena, einen ueber 15 km langen Strand, usw...
Und es wurde spaeter und spaeter und ich dachte mir immer wieder mal: Schlaf waere eine gute Sache da ich am naechsten Tag weiter wollte...
Auf der Heimfahrt gegen 1 Uhr fragt dann Juan ob ich noch Lust auf Rum haette (Ich hatte am vorabend den Whisky abgelehnt...): Ich: Klar, aber nur ein Glas... Jeder der mich jetzt ein wenig nur kennt, fuer den ist es wahrscheinlich nicht ueberraschend was passiert ist..
Eine grossartige Nacht, viele Diskussionen ueber das Leben in Deutscheland, viel gelernt ueber die Zeit der Pinnochet Diktatur und die Freiheit danach, viel Musika Andina und wohlgemerkt alles auf chilenisch-spanisch....
Am naechsten Morgen um 10 Uhr sassen Sohn Thommi und ich immer noch auf der frisch betonierten Terasse, die Flasche Rum schon laengst leer und der von Juan ins Spiel gebrachte 12 Jahre alte Whisky nagte auch schon am Flaschenboden....

.... ohne Worte nur Muchas gracias Juan y la familia.
Meinen Zustand kann man sich gut vorstellen, aber egal: Trotz wiederspruch von allen Seiten: Fahrrad gepackt und losgings... Sie wollten naemlich auch noch wegfahren und ein paar Tage Urlaub machen und da wollte ich nicht alle davon abhalten - obwohl ich nicht weiss ob sie ueberhaupt losgekommen sind ;-)
Nach ca. 15 km Zelt aufgeschlagen, in den naechsten Kiosk gegangen und fettige Empenadas und Pommes geholt, viel Cola dazu und gegen 18 Uhr eingeschlafen ... bis zum naechsten Tag um 12 Uhr mittags ;-)
Das ganze ist jetzt zwei Tage her und ich bin weiter am radln und zelten...
Und dann die Nacht gestern: Der urspruenglich rechtzeitig ausgesuchte Zeltplatz hatte sich als ungeeignet herausgestellt nachdem ich feststellen musste das einige Kilometer weiter eine Fischmehlfabrik uebelsten Gestank verbreitete - also weiter und an der Fabrik vorbei. Mittlerweile wurde es dann aber schon ziemlich duster und so musste ich die erstbeste geeignete Stelle ansteuern: Ein netter, etwas felsiger Strand und nur noch drei vier Autos dort. Ich dachte mir noch die fahren bestimmt gleich weg und dann passt es.
Also Zelt aufgeschlagen solange ich noch etwas gesehen habe, ´ne Kleinigkeit gegessen und schlafen gelegt:
Gegen 1.30 Uhr wache ich auf weil´s ewig laut ist: Was geht? Ne Kolonne von 30-40 Autos mit Jugendlichen, alles in 4-5er Auto Gruppen, droehnende Musik aus den Lautsprechern und Party - und die naechste Gruppe war keine 20 m von mir weg - suuuuper.
Ich hatte mich zum Glueck noch etwas abseits gelegt, nachdem meine erste Entscheidung mittendrin gewesen waere - trotzdem raus aus dem Zelt, ich hatte echt die Befuerchtung das einer von denen betrunken einfach am Strand rumcruist und Zelt inkl. mich ueberfaehrt....
Gegen 5.30 Uhr war dann endlich die letzte Gruppe auch weg und ich hatte noch ein wenig Schlaf bevor die bruetende Hitze mein Zelt zur Sauna aufheitzte....

So sehen also meine Tage aktuell aus ;-)

Und nun: Servus an alle




Irgendein verlassener Innenhof, perfekt zum zelten - und dann klaut mir doch der eine Hund (der liegende) meine Tuete vor dem Zelt - mein ganzes Essen darin... Hab ueber 5 Minuten gebraucht um dem die Tuete wieder abzuluchsen - voellig vollgesabbert....


Koennte ein Fendt sein ;-)

Und der naechste verlassene Innenhof - allerdings schon etwas laenger her das hier jemand gewohnt hat...

 Die Landschaft wird trockener....

 ... und trockener

  - und mein Wasserverbrauch steigt...

 Juan der Meisterkoch - mit Fisch in Bier-Joghurt sauce...

La Familia Pastene

Die erste Nacht - man beachte den Boden....

Gastarbeiter....

... und schoen alles auf der Strasse verruehren...

Club de Freddies (insider...) - Mittagspause der Arbeitscrew - Das Essen kann sich doch sehen lassen...

Der Morgen danach - Bild gegen 8 Uhr morgens....

... und der Schlafplatz fuer die naechsten 18 Stunden....

Und es laeuft und laueft und laeuft....





5. März 2012

Hola Chile...

So die ersten 1000 km waeren geschafft - es laeuft also...
Die ersten Andenueberquerung war dann doch ganz easy - hab ´en franzosen getroffen, Anthony, der auch nach Chile wollte und bin dann mit ihm ´ne Abzweigung vorher als geplant, direkt nach Junin de los Andes ueber den Pass Mamuil Malal nach Chile. Nur 500 Hoehenmeter, danach direkt nach dem Pass  fast 60 km Schotterpiste Bergab nach Pucon - da aber weiterhin das Wetter mir ziemlich auf den Senkel ging gab´s nur ´ne kurze Pause und weiter gings nach Temuco. Nach zwei weiteren Tagen bin ich vorgestern dort angekommen, na klar mit schoen Regen eingefahren...
Selten so eine haessliche Stadt gesehen, aber ich fands geil: Endlich hatte ich das Gefuehl irgendwo in Suedamerika zu sein - nix touristisch aufpoliert wie bisher...
Egal, da ich aber echt keine Lust mehr auf das miese Wetter habe habe ich dann schoen alles in den Bus verfrachtet und bin 9 Stunden spaeter in Santiago angekommen - Marlon wird jetzt sagen "Schoenwetterfahrer halt ;-)".
Kurz und buendig: Santiago ist eindeutig das deutlich bessere Buenos Aires - alles was ich in BA erwartet  und vermisst habe gibt es in Santiago: Keine Ahnung wo ich anfangen soll, einfach alles ist deutlich cooler: gechilltere Leute, Leben in den Strassen, Parks auf denen man sich ausbreiten kann, Strassencafes mit Aussenbereich an jeder Ecke , Essen fuer Vegetarier, echt gute Graffitis ueberall, Skater - die zwar nix koennen aber immerhin, Radwege.... Und alle die einen in Argentinien einen warnen wegen dem chilenischen Spanisch: Ich komme damit super klar.
Ausserdem spricht hier echt jeder englisch, ich muss dann die Leute dann immer bitten mit mir spanisch zu reden, aber despacio bitteschoen... In BA war es echt schwer Leute zu finden die englisch sprachen und mittlerweile komme ich auch dahinter warum: Nach dem verlorenen Falkland Krieg gegen England wurde in Argentinien anscheinend alles englisch sprachige verboten oder extrem eingeschraenkt: Musik in Radio und TV, Schuluntericht, Werbung, usw. Erst mit der Internetwelle der letzten Jahre wird das ganze aufgelockert...

Hab von ´nem anderen biker ´ne guenstige Unterkunft empfohlen bekommen und da bin jetzt. Was ich ziemlich krass finde - die Besitzer Juan-Miguel und Selena halten sich halt echt ´nen Sklaven... Claudio, etwas zurueckgeblieben, arbeitet zwar offiziel bei denen, wird aber echt extrem mies behandelt und lebt irgendwo im Keller wo ich nicht hingehen darf - keine Ahnung ob die noch irgendwelche Leibeigenentradition in Chile haben... Ich versuche zumindest mit ihm normal umzugehen und werde ihm beim Abschied etwas Kohle in die Hand druecken.
Obwohl, das mit der Kohle wird echt zum Problem... Ich hatte mir von Sonja so etwa 700 EUR in ARG Peso geben lassen weil es keine US Dollars in Argentinien gab. Auf die uebriggebliebenen 550 EUR bekomme umgerechnet 400 EUR in chilenischen Peso wieder... Danke. Da kann man Theo Waigel nur danken das es in der EU den EUR gibt - Nix mit Wechselkursschwankungen und so... Gut auf die aktuelle EUR Krise moechte ich nicht eingegehen, oder ist die mitlerweile geloest ?
Jetzt bleibe ich erstmal morgen noch in Santiago und dann geht es auf die Panamericana rauf nach Norden. In Temuco habe ich noch ´nen ganz coolen Typen kennengelernt, ist Maschinist auf irgendeinem Hochseefischerboot der seine Familie besucht und der mich eingeladen hat bei ihm ein paar Tage zu wohnen - Coqimbo, soll ´ne nette Kuestenstadt mit geilem Strand und Nachtleben sein 400-500 km von Santiago entfernt sein - also auf geht`s:
Panamericana ich komme



Noch einen schoenen Anblick vor der chilenischen Grenze: Vulkan Villarica 



Hola Chile



Endlich wieder Sonne



Waere es nicht so heiss gewesen haette ich mir schon ein tuerkisches Hamam goennen koennen...



Nette Aussicht vom Hausberg Cerro San Christobal - wie die Buchel in MOD nur hoeher (muss nicht jeder kennen - Marktoberdorfer insider wissen...)



....und noch einer



Die ganze Stadt ist mit solchen Haeusergassen durchzogen 



Und mit den Temperaturen laesst sich´s auch Leben - endlich wieder Sonnencremeeinsatz...



Hauptplatz der Stadt - Plaza del Armas


Ach noch ´ne Sache: In Temuco hab ich am Bus Terminal endlich mal den Bock wiegen lassen weil mir das ganze doch etwas schwerer vorkam als die von mir geschaetzten 45 kg - 62 kg zeigte die Wage an.... Was geht? Gut, waren ein paar Flaschen Wasser noch drauf, aber ohne geht´s halt auch nicht und jetzt wo´s heisser wird kommt ja noch mehr Wasser mit... Verdammt, verdammt, verdammt - irgendwie muss ich mal ein paar Sachen aussortieren...