23. April 2012

In was bin ich hier nur reingeraten....


Der Lonely Planet schreibt: Wenn man erstmal in Iquitos ankommt ist es so als ob die Gitarrenriffs von Guns´n Roses´ Welcome to the Jungle einen mit voller Wucht erschlaegt: Und genau so ist es...
So wie ich den Ort bisher gesehen habe, kommt es Sodom am naechsten... Korrupt sind alle, Prostitution an jeder Ecke, Drogen hinter den Ecken, Kleinkriminalitaet die auch mal groesser ausfallen kann und ich lande in ´nem Hostel das schwimmend auf dem Amazonas liegt und der alles vorher genannte auf einmal vereint - Welcome to the Jungle eben...
Nach der Ankunft nahm ich mir ein TukTuk in die Stadt und nach Empfehlung meines Fahrers lies er mich an dem schwimmenden Hostel raus. Eine absolute Bruchbude aus Holz und undichtem Strohdach, mit selbst zusammengehaemmerten Stockbetten, verschiedenen schwimmenden Bereichen die ueber sehr wackelige Stege zu erreichen sind - aber grosser Kuehlschrank mit viel Bier und free WiFi: Top und sofort eingecheckt und von Marcelo dem Besitzer gleich auf eines der kalten Biere eingeladen worden.
Im Zimmer war noch ´n Typ namens Rory aus Australien, mit ihm zog ich am naechsten Tag los um die Stadt ein wenig kennenzulernen und die hatte es in sich... Wir gingen auf den Einheimischenmarkt von Iquitos, den halb-schwimmenden Markt von Belem. Wir waren wahrscheinlich die einzigen bleichgesichter in dem riesiegen Markt und so war das ganze anfangs doch etwas nervig wenn man von allen Seiten sehr schraeg ausgemustert wird. Je tiefer wir in den Markt eintauchten desto illegaler wurden die angebotenen Artikel: In den hinteren Ecken wird einfach alles verkauft was irgendwann mal geschwommen, gekrochen oder gelaufen ist - von Tier- und Artenschutz wurde hier noch nicht soviel gehoert. Die Galapagos Inseln mit ihren umfangreichen Schutzprogrammen noch vor Augen war es fuer mich ein extrem krasser Kontrast: Schildkroeten die einfach aus ihrem Panzer gepellt daliegen, Jaguarfaelle und -pfoten, getrocknetes Affen- und Delphinfleisch - ganz ehrlich: Schockierend zu sehen, und von den lebend angebotenen Tieren gar nicht zu sprechen...
Irgendwann fand uns ein selbsternannter Guide und wollte uns den schwimmenden Teil des Marktes zeigen - also auf: Ich dem Typen hinterher und Rory mir. Nachdem wir ueber unaehlige Bretter balancierend immer weiter in die slums gingen wurde es mir schon leicht mulmig, aber irgendwann erreichten wir das Kanu von unserem Guide und wir fuhren in dem Markt umher. Um den schwimmenden Teil des Marktes hat sich auch ein riesiges Areal von ueber 20000 schwimmenden Haeusern angesammelt wo sich das ganze Leben der Bewohner abspielt: Kindergaerten, Schulen, Supermaerkte, Discos - einfach alles, aber alles extrem aermlich und runterkekommen. Ich hoerte Rory immer nur wieder sagen: Ich haette das niemals alleine gemacht aber es ist der Wahnsinn...
Da anscheinend keine Touristenzeit ist, weil Regenzeit und Hochwasser, wird das ganze treiben auch nicht sonderlich eingeschraenkt von Stadt und Polizei.
Zurueck von der Paddeltour vermittelte unser Kanutyp uns weiter an einen der TukTuk Fahrer und der fuhr uns kreuz und quer durch Iquitos: Der Verkehr: Schlimmer als alles was ich bisher gesehen habe: Ein gewusel von unzaehlbar vielen TukTuks, Motorraedern und Minibussen - als Fussgaenger wuerde ich mich hier nicht bewegen wollen. Ueberall wo wir nur kurz zum stehen kommen wird einem von allen Seiten versucht alle moeglichen Drogen anzudrehen und als wir dann in ´ner Gegend waren in der einem fuer 15 Soles ( ca. 5 EUR) auch noch Frauen angeboten werden kann man sich vorstellen das es nicht eine der besten gegenden war um sich als Touri aufzuhalten....
Nach der Geschichte haben wir dann auch mal etwas gemacht was normale Touris machen und sind in ein kleines Tierreservat gefahren, von einer Oesterreicherin geleitet, die verletzte Tiere dort pflegen und auch auf dem Markt gefaehrdete Tierarten kaufen und aufpeppeln.
Jaguare, Ozeolote, Faultiere, Papageien, Affen, Aligatore - da ist die Vorfreude um so hoeher endlich ´ne Dschungeltour zu machen.
Zurueck im Hostel haben wir uns erstmal ein paar kaltgetraenke gegoennt - das Wetter ist halt doch extrem: Super heiss und schwuel und man ist dauernassgeschwitzt...
Marcelo, unser Hostelmanager, schuettelt nur den Kopf als er von unserem Tagestrip hoert und erzaehlt uns ein paar stories von der Gegend die er uns wahrscheinlich vorher haette erzaehlen sollen....
Marcelo scheint aber auch nicht der sauberste Typ zu sein: Es scheint so das alle irgendwie Respekt vor ihm haben, auch die ganzen TukTuk Fahrer wenn man ihnen erzaehlt das man im Camiri abgestiegen ist - vielleicht war das unser Vorsteil.
Auf jedenfall stieg ´ne kleinere Party an dem Abend die dann auch etwas laenger ging und als dann zu sehr spaeter Stunde noch drei Polizisten auftauchten und sehr ausgelassen mitfeierten kam man sich echt wie in ´nem ganz schraegen Quentin Tarantino Film vor...
Marcelo erzaehlte dann das er mit einem der ehemaligen Leibwaechter von Pablo Escobar befreundet sei und irgendwelche Geschaefte am laufen hat usw. usf. - Keine Ahnung was davon war ist, aber ich hatte auch nicht das Gefuehl das er mir irgendwelche Geschichten auftischte...
Als ich am naechsten Morgen nach dem aufwachen ins Haupthaus ueber die Stege balancierte war Marcelo bereits wieder hinter der Theke...
Ich hatte ihm am Abend erzaehlt das ich in den Dschungel will und ihn gefragt was ich alles so brauche und mir ein paar Tips geholt. Als er mich dann am morgen sah, kam er mir gleich entgegen - mit ´ner Machete in der Hand...
Er meinte nur: Da wir uns so gut verstanden haben moechte er mir ein Geschenk machen und die wuerde ich im Dschungel brauchen - Maennergeschenke halt ;-)
Nach den ganzen etwas schraegen erlebnissen hier musste ich echt hier weg, sonst bleibe ich wahrscheinlich zu lang... Marcelo meinte beim Abschied noch: Ich bin mir sicher du kommst hierher zurueck...
Also ab zum Hafen und auf irgendeinem Frachter eingecheckt der an die Grenze Peru-Kolumbien-Brasilien faehrt. Frachtschiffe die die ganzen Doerfer und christliche Gemeinden - die eher wie irgendwelche Sekten aussehen - anfahren, und auf dem obersten Deck gibt es Plaetze um seine Haengematte aufzuspannen, sich gemuetlich reinzulegen und zwei drei Tage den Amazonas runterzuschippern...
Ganz ehrlich, fuer viele wahrscheinlich tot langweilig und von jedem Reisefuehrer eher abgeraten, fuer mich super cool - das waren eine der entspannendsten Tage die ich jemals hatte: Haengematte, schaukeln, schlafen, lesen, essen, trinken, schlafen, ff.
Auf jedenfall bin ich heute in der kolumbianisch-brasilanischen Grenzstadt Letitia bzw. Tabatinga angekommen und mich gleich auf die Suche nach einem Guide fuer den Dschungel gemacht - mal abwarten was mich da erwartet: Morgen um acht geht es mit dem Kanu los auf irgendeinen kleinen Nebenfluss tief in den Dschungel hinen...

Noch ahnte ich nicht wo ihr hier angekommen bin ;-)
Ein kurzer Einblick in Markt - Der Teil in dem man sich noch traute die Kamera zubenutzen...
Der Steg zum Hostel oder auch highway to hell...
Echte Maennerfreundschaft eben inkl. Machete ;-)
Entspannt halt - tiefenentspannt...
Und so sehen die Amazonasdoerfer aus...
alles klar?
und ein weiteres Bild vom Amazonasufer...

16. April 2012

Umut und die Geheimnisse der Inkas....

Die letzten Tage waren noch mal ordentlich durchgetaktet, nix mit ausschlafen und so - das einen die Frauen auch immer antreiben muessen ;-)
Vom bolivianischen Copacabana ging es erst einmal auf die Isla del Sol. Nach den highspeed Booten die wir auf den Galapagos Inseln hatten um zu den ganzen Inseln zu gelangen war das hier etwas anders - Ich waere schwimmend wahrscheinlich schneller gewesen.... 5 km Seefahrt, knappe 3 Stunden - man ist halt etwas gechillter in dieser Hoehenlage.... Und ich muss sagen das mir die Hoehe tatsaechlich zu schaffen macht. Ich habe zwar keine Kopfschmerzen oder aehnliches, aber ich muss regelmaessig nacht Luft schnappen - bin halt dann doch eher der Strandmensch auf Meereshoehe (ist halt schwer mit dem Allgaeu zu vereinbaren ;-) )
Nachdem wahrscheinlich jeder von uns in der Schule in Erdkunde sich ueber den Namen Titicaca lustig gemacht hat weis ich jetzt endlich auch mal was der Name tatsaechlich bedeutet: Grauer Puma Felsen auf quechuanisch, der Sprache der Ureinwohner. Von irgendeinem 6000´er in der Naehe sieht der See aus wie ein Puma der einen Hasen jagt und die graue Farbe des Sees usw - das mal zum Allgemeinwissen fuer meine werten Freunde ;-)
Irgendwann sind wir also auf der Isla del Sol angekommen, die groeste Insel auf dem See - uebrigens 15 mal groesser als der Bodensee - noch mal was zu eurer Bildung (aber jetzt ist auch schluss mit dem klugscheissermodus...).
Die Insel echt schoen, mit vielen Inkaruinen. Man kann die Insel in guten 3 Stunden von ueberqueren und wird vom Boot dann wieder mitgenommen - also auf zur Wanderung.
Da wir geplant hatten gleich nach der Rueckkehr den Bus nach Peru zu nehmen und alles notwendige wie Tickets schon bezahlt hatten, hatten wir fast alles an bolivianischem Geld ausgegeben, wir hatten noch genau 26 Bolivianos. Keiner kam aber auf die Idee uns mal mitzuteilen das man auf der Wanderung ueber die Insel auch Geld zu zahlen hat... Aber ok, der Preis waren 10 Bolivianso pro Person - das ging gerade noch. Nach dem wir dann ueber eine Stunde unterwegs bei ueber 4000 metern und ´ner ordentlichen Sonneneinstrahlung kam ploetzlich auf der Strecke ein Checkpoint: Ab hier brauen wir ein neues Ticket oder wir muessen umkehren - doof nur dass das Boot auf der anderen Seite wartet und wir kein Geld mehr haben....
Also diskutieren: Senor no dinero usw... Keine Chance. Ich hatte noch ein paar peruanischen Sol dabei und nach einigen Diskussionen ging es dann damit weiter - gut Notgroschen fuer Peru weg aber immerhin...
Nach einer weiteren Stunde kommt dann dann der naechste Checkpoint und will wieder Geld... Solche vollpfosten - da diskutieren wir eine Stunde vorher ewig rum und keiner kommt auf die Idee mal einem zu sagen das da nochmal jemand zum abkassieren... Kostenpunkt 10 Bolivianos, ca. 1 EUR - aber wenn du keine Kohle hast `ne Menge Geld... Ich hatte ja noch 6 B. uebrig und nach weiteren Diskussionen und ein paar kolumbianischen Peso zusaetzlich die auch noch uebrig waren sind wir dann auch da irgendwie durchgekommen - irgendwie findet sich dann halt doch eine Loesung ;-) Nachdem die ganzen checkpoint Nummern uns doch etwas Zeit gekostet hatten mussten wir uns ganz schoen beeilen um noch rechtzeitig zum Anleger zu kommen - also schneller laufen. Leichter gesagt als getan bei der Hoehe und irgendwann kamen uns auch noch ein paar Esel in die Quere die den selben weg hatten und uns auch nicht vorbeilassen wollten... Immer wenn ich vorbeiwollte lief der Esel auch schneller, ich hatte echt schiss dass das Tier irgendwann ausschlaegt - aber dann konnten wir den Esel austricksen und kamen durch - Esel halt ;-)
Am Abend kamen wir dann auf der peruanischen Titcaca Seite in Puno an. Dort angekommen wurde uns erklaert das 60 % des Titicaca auf peruanischer Seite und 40 % auf bolivanischer Seite liegen - Deswegen sagen die peruaner: Titi ist peruanisch und kaka bolivianisch ;-)
Am naechsten Tag ging es wieder auf den See zum Volk der Uru - diese leben auf schwimmenden Inseln die sie aus Schilf herstellen. Auf den Inseln laeuft deren gesamtes Leben ab: Von Wohnen, Schulen, Arbeiten, Viehzucht - echt alles einfach. Super interessante Lebensweise das aber mittlerweile nur noch auf kommerz aus ist da sich damit am meisten Kohle machen laesst...
Man kommt sich vor wie in ´ner Filmkulisse und man wird das Gefuehl nicht los das wenn es Abends wird die Einwohner auch in die Stadt zurueckpaddeln... Ist wahrscheinlich jetzt noch nicht so, aber ich bin mir sicher dass das in 10 Jahren auf jeden Fall so sein wird... Ich bin ja jetzt auch nur Tourist und schau mir das gerne an, auf der anderen Seite ist es auch schade das es so extrem kommerzialisiert wird....
Nach ein paar weiteren Inseln und traditionellen Festen ging es am Abend wieder weiter - ich sagte ja schon eingangs das alles gut durchgetaktet ist...
Nach ´ner Nachtfahrt kamen wir dann in Cusco an - der wichtigsten Stadt der Inka. Hier hatten wir drei Tage eingeplant um soviel wie moeglich mitzunehmen, und es gab echt eine Menge zu sehen. Ruinen, eine imposanter als die andere und echt nicht vorstellbar wie das ganze gebaut worden sein soll. Gut die Frage stellt man sich bei allen alten Kulturen - ich bin ja davon ueberzeugt dass da ueberall ausserirdische waren angefangen von den Pyramiden bis zu den Kornkreisen ;-)
Ein Tag war dann geplant fuer Machu Picchu: Morgens um 5 Uhr ging die Wanderung los. Gut es gab noch einen Bus, aber hey: Ich lass mich doch nicht mit dem Bus fahren wenn ich schon mal hier bin... Einge von euch wissen ja das ich nachts blind wie ein Maulwurf bin, es war also schon `ne Herausforderung bei Nacht loszutiggern - und damit alles noch besser wird: Stroemender Regen der nicht aufhoeren wollte. Aber was muss, muss... Vor dem Hotel warteten wie ueberall und immer ´ne Horde Frauen die einem einfach alles verkaufen wollen - also noch ein paar Folienponchos eingekauft und losgings. Die Strecke war zum Glueck trotz Regen und Match gut zu besteigen: Ca. 400 Hoehenmeter auf irgendwelchen Inkapfaden mit ewig hohen Stufen...
Dort angekommen: Einfach grossartig, aber seht die Bilder selbst - da kann ich nicht mehr viel dazu sagen...

Und das war es auch mit dem Urlaub mit Schaetzchen... Am naechsten Tag ging es mittags mit dem Flieger von Cusco nach Lima, dort zum Hostel wo ich meine ganzen Bikekram zurueckgelassen hatte und das paken ging los...
Nach fast zwei Stunden paken war auch das geschafft - 38 kg: Von den Satteltaschen angefangen ueber Zelt, Schlafsack, Werkzeuge, Klamotten - einfach alles was ich dabei hatte: Bis auf die Isomatte von Marlon ging alles rein in den Seesack den ich immer hinten auf dem Fahrrad hatte.... Die Frage war nur noch: Wie das ganze durch die Kontrollen zu bringen ist: Der Seesack war ungefaehr doppelt so gross wie ofiziell erlaubt und 15kg ueber den erlaubten 23 kg... Also ab zum Flughafen und diskutieren anfangen - und so ein paar US Dollar unter der Theke helfen dann einem auch gut weiter ;-)
Gemacht getan, Schaetzchen in den Flieger gesetzt, naechsten Supermarkt angesteuert, 6-Pack Cerveza gekauft, ab ins Taxi - ENTSPANNUNG.... ;-)

Ich bin jetzt also wieder in Lima und bin morgen unterwegs nach Iquitos am Amazonas um die verschollene Stadt der Inkas zu suchen. Lt. der Legende haben sich die letzten Inkas in die Stadt Paititi zurueckgezogen und niemand weiss wo diese sein soll, irgendwo im Amazonas halt... Und da bisher keiner darueber berichten konnte wird vermutet das alle die die Stadt entdeckt haben nicht mehr weggelassen werden....

Es koennte also mein letzter blog Eintrag sein ;-)





 Insel der Urus...

Und das ganze im Baukastenformat zur Veranschaulichung...

El presidente y yo ;-)

Gechillter Bootsausflug

Bis auf den Berg da hinten sind alles schwimmende Inseln...

Zuhause ist ganz schoen weit weg - am ehesten sollte ich mich an dem Paris Schild orientieren wenn ich wieder zurueck will ;-)

Fasching, Karneval und Weihnachten zusammen - so wird Ostern gefeiert...

Man beachte wie genau die steine zusammenpassen...

Hab mir doch mal was von den ganzen drueckerinnen was aufschwatzen lassen....

Ein wenig Coca kauen am morgen vertreibt Kummer und Sorgen und die Hoehenkrankheit...

Man beachte das Gesicht im Felsen...

Und hier von der Ferne... Keine Ahnung wie die das in den Felsen gehaemmert haben - zur Ruine daneben sind wir dann auch noch geklettert, man sieht den Weg...

Keine Ahnung was ich da genau mache aber so sah ich beim Aufstieg zum Machu Picchu aus ;-)

Voellig benebelt ???

Endlich oben und was fuer eine Aussicht....

Schaetzchen gefaellt es auch ;-)





9. April 2012

Man nennt mich auch Charles Umut Darwin...

Ich weiss, ich weiss - das letzte update ist schon viel zu lange her. So ist das halt mit den den Frauen - halten einen immer von den wichtigen Sachen ab... In Lima hatte ich im Hostel Ben kennengelernt - vollbaertiger, zersauster, vagabundierender Mathelehrer aus Australien - er erzaehlte wie er mal in Papua Neu-Guniea einen alten Einheimischen traf und der ihm als Lebensweisheit mitgab: Nicht zuviel Zeit mit Frauen verbringen - ist also ueberall dasselbe...
Nachdem ich mein Fahrrad praktischerweise an meinen Hotelbesitzer Mike verkaufen konnte und mit 100 US$ und 7-8 Übernachtungen for free gar keinen schlechten Deal gemacht habe kam vor 10 Tagen Schaetzchen an - nach drei Monaten endlich Damenbesuch... Die erste Reaktion begleitet mit lautstarken Protestrufen: "Der Bart muss weg, der Bart muss weg..." Naja, jetzt laufe ich halt wieder frischrasiert durch die Gegend und muss ueberall meinen Ausweis herhalten :-)
Nach ein paar Tagen Lima mit viel Fahrrad fahren im chaotischen Verkehr, coolen Stadtvierteln mit Miraflores und Baranco, Strand-Wellen-Meer ein kurzes Schockerlebniss: Nachdem ich ja seit meinem LATAM Start keine Kredit- oder Bankkarte mehr benutzt hatte, hatte ich vergessen wie das ganze System funktioniert:
Karte nehmen und in den Schlitz am Automaten einstecken. Durch das Menü am Display sich durchhangeln, Geld nehmen, Karte nehmen und gehen....
So ungefaehr einen halben Tag spaeter nach dem Geldabheben wollte ich irgendwas mit der Karte zahlen und trara: Die Karte ist nicht da....
Geil - da habe ich endlich wieder eine funktionierende Kreditkarte und ich voll-honk habe sie gleich bei der ersten Gelegenheit im Automaten stecken lassen...
Da waren sie wieder meine Probleme: Anrufen und Karte sperren lassen oder am naechsten Tag wenn die Bank oeffnet hingehen und hoffen das die Karte automatisch eingezogen worden ist bevor jemand auf meine Kosten sich es gutgehen laesst... - Risiko! Und Bingo: Die Karte war tatsaechlich automatisch eingezogen worden und lag sicher mit 5-6 anderen Kreditkarten, die auch vergessen worden waren, im Safe ;-)
Zumindest weiss ich jetzt wieder wie das ganze mit Geldabheben und so funktioniert...

Nachdem ich jetzt endlich wieder fluessig war konnte es also losgehen: Wir hatten uns kurzfristig entschieden Darwins Evolutionstheorie zu ueberpruefen und die Galapagos Inseln zu bereisen... Gemacht, getan: Nach der uebelsten Fahrt, im schlechtesten und asseligsten Bus, 30 Stunden lang, sind wir dann in Ecuadors zweitgroesster Stadt Guayaquil angekommen um auf die Inseln zu fliegen. Die Busfahrt hatte uns tatsaechlich koerperlich ziemlich kaputt gemacht: Ich hatte irgendwann extrem geschwollene Waden und die kamen nicht vom radfahren die Monate davor - ich hatte echt die Befuerchtung das ich mir ´ne Thrombose oder aehnliches zugezogen habe... Das ganze hat mich dann auch ein paar Tage begleitet, aber egal da muss man durch und wir waren ja bereits auf den Inseln - und das war Ablenkung genug: Ich kam mir die ganze Zeit vor wie ´ne Mischung aus Jack Sparrow und Indiana Jones in Jurassic Park: Man hat echt immer das Gefuehl das gleich um die Ecke ein Dinosaurier steht - aber auch die Tiere die einem hier ueber den Weg liefen waren nicht weit davon entfernt: Riesenschildkroeten und Riesenleguane zu Wasser und zu Lande, riesige Pelikane die keinen Meter entfernt staendig um einem rumfliegen, Seeloewen die ueberall in der Sonne liegen und groelen und ´ne Menge anderes Getier - und keines der Tiere hat irgendeine Scheu - egal ob in den Reservaten oder wildlebend. Die Tiere haben einfach keinen Fluchtreflex entwickelt weil sie bis zu dem Zeitpunkt als die ersten Menschen vor ein paar hundert Jahren auf die Insel kamen keine natuerlichen Feinde hatten und man kann tatsaechlich alle irgendwie anfassen... Und auch die Unterwasserwelt ist der Wahnsinn: Zwar nur beim schnorcheln aber mit Riesenwasserschildkroeten, Mantas, Haien, Pinguinen, Seeloewen und ´ner Menge bunten fischen - soviel Farben gab´s nicht mal bei Findet Nemo...
Und jeden Tag gab es leckerste, gegrillte Fischvariationen im Ueberfluss - paradisisch: Ich bin schon auf der Suche nach meinem naechsten Job: Mobilfunk haben die hier ja auch ;-)
Das ganze ist aber auch eine ganz grosse Kohlemacherei - ob Regierung oder private Anbieter: Ueberall wird das Geld einem ganz schoen schnell aus den Taschen gezogen aber zumindest weiss ich ja mittlerweile das ich die Karte nach dem Geldabheben wieder mitnehmen muss :-)
Wenn also einer von euch mal auf die Galapagos Inseln will - fuer das ein oder andere Kaltgetraenk gibt´s exklusive spartipps von mir ;-)
Nach 8 Tagen ging das ganze aber auch zu Ende und wir sind gestern nach zwischenstops in Quito und Bogota in La Paz gelandet. Wir hattem die Fluege so gelegt das wir  je einen halben Tag Zeit fuer Quito und Bogota hatten und was soll ich sagen: Meine persoenliche Story die sich von Anfang an durchzieht: Jede groesere Stadt in LATAM gefaellt mir besser als mein Startstadt Buenos Aires - aber das nur am Rande, ist ja auch nur mein persoenlicher Eindruck...
Es hat ´ne Weile gedauert bis wir kapiert hatten was los war: In beiden Staedten war es teilweise totenstill und menschenleer um kurz darauf im voelligen chaos zu versinken mit Umzuegen, Strassenfesten, usw. - Ostermaersche und -prozessionen standen an - wie Fasching und Weihnachten zusammen...
In beiden Staedten waren wir in den historischen Altstaedten unterwegs und so unterschiedlich sie sind, sind beide auf jedenfall einen Besuch wert und ich werde auch die naechsten Monate nochmal zurueckkommen...
Und dann La Paz: Die Stadt nimmt einem echt den Atem - und das wirklich: Ich muss immer wieder mal langsam machen und oefter mal richtig tief einatmen - die 3800 Meter spürt man... Aber die Stadt ist echt nur - WOW: Voellig anders als die bisherigen Staedte in Suedamerika: Die Stadt ist eigentlich wie Winter- und Sommer Tollwood auf einmal...
Aber auch hier haben wir leider zu wenig Zeit: Christianes Flug geht in 6 Tagen von Lima wieder zurueck und dazwischen mus noch der Titicacasee und Machu Pichu untergebracht werden und so sind wir heute bereits in Cococabana am Titicacasee angekommen.
Viel kann ich noch nicht sagen, ausser das der erste Besuch einer Inka Sternwarte so ca. 1 Stunde gedauert hat oben anzukommen – dauert halt wenn man alle 5 Stufen Pause machen muss um nach Luft zu schnappen und ´nen Lachanfall bei der Hoehe ist auch kein Spass ;-)

Soviel erstmal an dieser Stelle, der naechste Eintrag kommt bestimmt...

Servus Freunde.





Alles Wunderbar ;-)


Fast wie Halle Berry in James Bond....


 Alles ganz easy...


 Wer ist schneller


 Was man(n) alles so findet....


Gleich gibt es ein Opferfest....


 Den erwische ich gleich...



 Abendessen wird zubereitet und jeder bekommt was ab...


Lecker Fischburger

Bogota - war ganz schoen frisch mit 18 Grad....


Und La Paz ist auch nicht waermer....


Atemlos in Cococabana/Titicacasee