9. April 2012

Man nennt mich auch Charles Umut Darwin...

Ich weiss, ich weiss - das letzte update ist schon viel zu lange her. So ist das halt mit den den Frauen - halten einen immer von den wichtigen Sachen ab... In Lima hatte ich im Hostel Ben kennengelernt - vollbaertiger, zersauster, vagabundierender Mathelehrer aus Australien - er erzaehlte wie er mal in Papua Neu-Guniea einen alten Einheimischen traf und der ihm als Lebensweisheit mitgab: Nicht zuviel Zeit mit Frauen verbringen - ist also ueberall dasselbe...
Nachdem ich mein Fahrrad praktischerweise an meinen Hotelbesitzer Mike verkaufen konnte und mit 100 US$ und 7-8 Übernachtungen for free gar keinen schlechten Deal gemacht habe kam vor 10 Tagen Schaetzchen an - nach drei Monaten endlich Damenbesuch... Die erste Reaktion begleitet mit lautstarken Protestrufen: "Der Bart muss weg, der Bart muss weg..." Naja, jetzt laufe ich halt wieder frischrasiert durch die Gegend und muss ueberall meinen Ausweis herhalten :-)
Nach ein paar Tagen Lima mit viel Fahrrad fahren im chaotischen Verkehr, coolen Stadtvierteln mit Miraflores und Baranco, Strand-Wellen-Meer ein kurzes Schockerlebniss: Nachdem ich ja seit meinem LATAM Start keine Kredit- oder Bankkarte mehr benutzt hatte, hatte ich vergessen wie das ganze System funktioniert:
Karte nehmen und in den Schlitz am Automaten einstecken. Durch das Menü am Display sich durchhangeln, Geld nehmen, Karte nehmen und gehen....
So ungefaehr einen halben Tag spaeter nach dem Geldabheben wollte ich irgendwas mit der Karte zahlen und trara: Die Karte ist nicht da....
Geil - da habe ich endlich wieder eine funktionierende Kreditkarte und ich voll-honk habe sie gleich bei der ersten Gelegenheit im Automaten stecken lassen...
Da waren sie wieder meine Probleme: Anrufen und Karte sperren lassen oder am naechsten Tag wenn die Bank oeffnet hingehen und hoffen das die Karte automatisch eingezogen worden ist bevor jemand auf meine Kosten sich es gutgehen laesst... - Risiko! Und Bingo: Die Karte war tatsaechlich automatisch eingezogen worden und lag sicher mit 5-6 anderen Kreditkarten, die auch vergessen worden waren, im Safe ;-)
Zumindest weiss ich jetzt wieder wie das ganze mit Geldabheben und so funktioniert...

Nachdem ich jetzt endlich wieder fluessig war konnte es also losgehen: Wir hatten uns kurzfristig entschieden Darwins Evolutionstheorie zu ueberpruefen und die Galapagos Inseln zu bereisen... Gemacht, getan: Nach der uebelsten Fahrt, im schlechtesten und asseligsten Bus, 30 Stunden lang, sind wir dann in Ecuadors zweitgroesster Stadt Guayaquil angekommen um auf die Inseln zu fliegen. Die Busfahrt hatte uns tatsaechlich koerperlich ziemlich kaputt gemacht: Ich hatte irgendwann extrem geschwollene Waden und die kamen nicht vom radfahren die Monate davor - ich hatte echt die Befuerchtung das ich mir ´ne Thrombose oder aehnliches zugezogen habe... Das ganze hat mich dann auch ein paar Tage begleitet, aber egal da muss man durch und wir waren ja bereits auf den Inseln - und das war Ablenkung genug: Ich kam mir die ganze Zeit vor wie ´ne Mischung aus Jack Sparrow und Indiana Jones in Jurassic Park: Man hat echt immer das Gefuehl das gleich um die Ecke ein Dinosaurier steht - aber auch die Tiere die einem hier ueber den Weg liefen waren nicht weit davon entfernt: Riesenschildkroeten und Riesenleguane zu Wasser und zu Lande, riesige Pelikane die keinen Meter entfernt staendig um einem rumfliegen, Seeloewen die ueberall in der Sonne liegen und groelen und ´ne Menge anderes Getier - und keines der Tiere hat irgendeine Scheu - egal ob in den Reservaten oder wildlebend. Die Tiere haben einfach keinen Fluchtreflex entwickelt weil sie bis zu dem Zeitpunkt als die ersten Menschen vor ein paar hundert Jahren auf die Insel kamen keine natuerlichen Feinde hatten und man kann tatsaechlich alle irgendwie anfassen... Und auch die Unterwasserwelt ist der Wahnsinn: Zwar nur beim schnorcheln aber mit Riesenwasserschildkroeten, Mantas, Haien, Pinguinen, Seeloewen und ´ner Menge bunten fischen - soviel Farben gab´s nicht mal bei Findet Nemo...
Und jeden Tag gab es leckerste, gegrillte Fischvariationen im Ueberfluss - paradisisch: Ich bin schon auf der Suche nach meinem naechsten Job: Mobilfunk haben die hier ja auch ;-)
Das ganze ist aber auch eine ganz grosse Kohlemacherei - ob Regierung oder private Anbieter: Ueberall wird das Geld einem ganz schoen schnell aus den Taschen gezogen aber zumindest weiss ich ja mittlerweile das ich die Karte nach dem Geldabheben wieder mitnehmen muss :-)
Wenn also einer von euch mal auf die Galapagos Inseln will - fuer das ein oder andere Kaltgetraenk gibt´s exklusive spartipps von mir ;-)
Nach 8 Tagen ging das ganze aber auch zu Ende und wir sind gestern nach zwischenstops in Quito und Bogota in La Paz gelandet. Wir hattem die Fluege so gelegt das wir  je einen halben Tag Zeit fuer Quito und Bogota hatten und was soll ich sagen: Meine persoenliche Story die sich von Anfang an durchzieht: Jede groesere Stadt in LATAM gefaellt mir besser als mein Startstadt Buenos Aires - aber das nur am Rande, ist ja auch nur mein persoenlicher Eindruck...
Es hat ´ne Weile gedauert bis wir kapiert hatten was los war: In beiden Staedten war es teilweise totenstill und menschenleer um kurz darauf im voelligen chaos zu versinken mit Umzuegen, Strassenfesten, usw. - Ostermaersche und -prozessionen standen an - wie Fasching und Weihnachten zusammen...
In beiden Staedten waren wir in den historischen Altstaedten unterwegs und so unterschiedlich sie sind, sind beide auf jedenfall einen Besuch wert und ich werde auch die naechsten Monate nochmal zurueckkommen...
Und dann La Paz: Die Stadt nimmt einem echt den Atem - und das wirklich: Ich muss immer wieder mal langsam machen und oefter mal richtig tief einatmen - die 3800 Meter spürt man... Aber die Stadt ist echt nur - WOW: Voellig anders als die bisherigen Staedte in Suedamerika: Die Stadt ist eigentlich wie Winter- und Sommer Tollwood auf einmal...
Aber auch hier haben wir leider zu wenig Zeit: Christianes Flug geht in 6 Tagen von Lima wieder zurueck und dazwischen mus noch der Titicacasee und Machu Pichu untergebracht werden und so sind wir heute bereits in Cococabana am Titicacasee angekommen.
Viel kann ich noch nicht sagen, ausser das der erste Besuch einer Inka Sternwarte so ca. 1 Stunde gedauert hat oben anzukommen – dauert halt wenn man alle 5 Stufen Pause machen muss um nach Luft zu schnappen und ´nen Lachanfall bei der Hoehe ist auch kein Spass ;-)

Soviel erstmal an dieser Stelle, der naechste Eintrag kommt bestimmt...

Servus Freunde.





Alles Wunderbar ;-)


Fast wie Halle Berry in James Bond....


 Alles ganz easy...


 Wer ist schneller


 Was man(n) alles so findet....


Gleich gibt es ein Opferfest....


 Den erwische ich gleich...



 Abendessen wird zubereitet und jeder bekommt was ab...


Lecker Fischburger

Bogota - war ganz schoen frisch mit 18 Grad....


Und La Paz ist auch nicht waermer....


Atemlos in Cococabana/Titicacasee

2 Kommentare:

  1. servus, hab dich erst gar nicht wieder erkannt so OHNE bart, alsoooo...bart muss wieder dran. und dein nächster job...is doch klar. kurzgeschichtenschreiber, frauenversteher und weltumsegler.
    viele grüße aus münchen, jense
    ps: ich hatte hier keine probleme mit der luft nach dem lachanfall, den ich nach dem lesen hatte ... hilarious :)

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  2. Sersen Umut,

    wieder mal ein schöner Reisebericht. Vor allem die Menge an highlights, die Du/Ihr in die kurze Zeit gepackt habt. Sehr schöne Foto's, dass ganze kenne ich bis jetzt nur von discovery channel. Am letzten Foto erkennt man schon den Fortgeschrittenen, am Titicaca ohne schuhe, man schätzt halt die Natur. :-) Freu mich schon auf den nächsten Blog, bis dahin... greetz aus Minga Stefan G.

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