16. April 2012

Umut und die Geheimnisse der Inkas....

Die letzten Tage waren noch mal ordentlich durchgetaktet, nix mit ausschlafen und so - das einen die Frauen auch immer antreiben muessen ;-)
Vom bolivianischen Copacabana ging es erst einmal auf die Isla del Sol. Nach den highspeed Booten die wir auf den Galapagos Inseln hatten um zu den ganzen Inseln zu gelangen war das hier etwas anders - Ich waere schwimmend wahrscheinlich schneller gewesen.... 5 km Seefahrt, knappe 3 Stunden - man ist halt etwas gechillter in dieser Hoehenlage.... Und ich muss sagen das mir die Hoehe tatsaechlich zu schaffen macht. Ich habe zwar keine Kopfschmerzen oder aehnliches, aber ich muss regelmaessig nacht Luft schnappen - bin halt dann doch eher der Strandmensch auf Meereshoehe (ist halt schwer mit dem Allgaeu zu vereinbaren ;-) )
Nachdem wahrscheinlich jeder von uns in der Schule in Erdkunde sich ueber den Namen Titicaca lustig gemacht hat weis ich jetzt endlich auch mal was der Name tatsaechlich bedeutet: Grauer Puma Felsen auf quechuanisch, der Sprache der Ureinwohner. Von irgendeinem 6000´er in der Naehe sieht der See aus wie ein Puma der einen Hasen jagt und die graue Farbe des Sees usw - das mal zum Allgemeinwissen fuer meine werten Freunde ;-)
Irgendwann sind wir also auf der Isla del Sol angekommen, die groeste Insel auf dem See - uebrigens 15 mal groesser als der Bodensee - noch mal was zu eurer Bildung (aber jetzt ist auch schluss mit dem klugscheissermodus...).
Die Insel echt schoen, mit vielen Inkaruinen. Man kann die Insel in guten 3 Stunden von ueberqueren und wird vom Boot dann wieder mitgenommen - also auf zur Wanderung.
Da wir geplant hatten gleich nach der Rueckkehr den Bus nach Peru zu nehmen und alles notwendige wie Tickets schon bezahlt hatten, hatten wir fast alles an bolivianischem Geld ausgegeben, wir hatten noch genau 26 Bolivianos. Keiner kam aber auf die Idee uns mal mitzuteilen das man auf der Wanderung ueber die Insel auch Geld zu zahlen hat... Aber ok, der Preis waren 10 Bolivianso pro Person - das ging gerade noch. Nach dem wir dann ueber eine Stunde unterwegs bei ueber 4000 metern und ´ner ordentlichen Sonneneinstrahlung kam ploetzlich auf der Strecke ein Checkpoint: Ab hier brauen wir ein neues Ticket oder wir muessen umkehren - doof nur dass das Boot auf der anderen Seite wartet und wir kein Geld mehr haben....
Also diskutieren: Senor no dinero usw... Keine Chance. Ich hatte noch ein paar peruanischen Sol dabei und nach einigen Diskussionen ging es dann damit weiter - gut Notgroschen fuer Peru weg aber immerhin...
Nach einer weiteren Stunde kommt dann dann der naechste Checkpoint und will wieder Geld... Solche vollpfosten - da diskutieren wir eine Stunde vorher ewig rum und keiner kommt auf die Idee mal einem zu sagen das da nochmal jemand zum abkassieren... Kostenpunkt 10 Bolivianos, ca. 1 EUR - aber wenn du keine Kohle hast `ne Menge Geld... Ich hatte ja noch 6 B. uebrig und nach weiteren Diskussionen und ein paar kolumbianischen Peso zusaetzlich die auch noch uebrig waren sind wir dann auch da irgendwie durchgekommen - irgendwie findet sich dann halt doch eine Loesung ;-) Nachdem die ganzen checkpoint Nummern uns doch etwas Zeit gekostet hatten mussten wir uns ganz schoen beeilen um noch rechtzeitig zum Anleger zu kommen - also schneller laufen. Leichter gesagt als getan bei der Hoehe und irgendwann kamen uns auch noch ein paar Esel in die Quere die den selben weg hatten und uns auch nicht vorbeilassen wollten... Immer wenn ich vorbeiwollte lief der Esel auch schneller, ich hatte echt schiss dass das Tier irgendwann ausschlaegt - aber dann konnten wir den Esel austricksen und kamen durch - Esel halt ;-)
Am Abend kamen wir dann auf der peruanischen Titcaca Seite in Puno an. Dort angekommen wurde uns erklaert das 60 % des Titicaca auf peruanischer Seite und 40 % auf bolivanischer Seite liegen - Deswegen sagen die peruaner: Titi ist peruanisch und kaka bolivianisch ;-)
Am naechsten Tag ging es wieder auf den See zum Volk der Uru - diese leben auf schwimmenden Inseln die sie aus Schilf herstellen. Auf den Inseln laeuft deren gesamtes Leben ab: Von Wohnen, Schulen, Arbeiten, Viehzucht - echt alles einfach. Super interessante Lebensweise das aber mittlerweile nur noch auf kommerz aus ist da sich damit am meisten Kohle machen laesst...
Man kommt sich vor wie in ´ner Filmkulisse und man wird das Gefuehl nicht los das wenn es Abends wird die Einwohner auch in die Stadt zurueckpaddeln... Ist wahrscheinlich jetzt noch nicht so, aber ich bin mir sicher dass das in 10 Jahren auf jeden Fall so sein wird... Ich bin ja jetzt auch nur Tourist und schau mir das gerne an, auf der anderen Seite ist es auch schade das es so extrem kommerzialisiert wird....
Nach ein paar weiteren Inseln und traditionellen Festen ging es am Abend wieder weiter - ich sagte ja schon eingangs das alles gut durchgetaktet ist...
Nach ´ner Nachtfahrt kamen wir dann in Cusco an - der wichtigsten Stadt der Inka. Hier hatten wir drei Tage eingeplant um soviel wie moeglich mitzunehmen, und es gab echt eine Menge zu sehen. Ruinen, eine imposanter als die andere und echt nicht vorstellbar wie das ganze gebaut worden sein soll. Gut die Frage stellt man sich bei allen alten Kulturen - ich bin ja davon ueberzeugt dass da ueberall ausserirdische waren angefangen von den Pyramiden bis zu den Kornkreisen ;-)
Ein Tag war dann geplant fuer Machu Picchu: Morgens um 5 Uhr ging die Wanderung los. Gut es gab noch einen Bus, aber hey: Ich lass mich doch nicht mit dem Bus fahren wenn ich schon mal hier bin... Einge von euch wissen ja das ich nachts blind wie ein Maulwurf bin, es war also schon `ne Herausforderung bei Nacht loszutiggern - und damit alles noch besser wird: Stroemender Regen der nicht aufhoeren wollte. Aber was muss, muss... Vor dem Hotel warteten wie ueberall und immer ´ne Horde Frauen die einem einfach alles verkaufen wollen - also noch ein paar Folienponchos eingekauft und losgings. Die Strecke war zum Glueck trotz Regen und Match gut zu besteigen: Ca. 400 Hoehenmeter auf irgendwelchen Inkapfaden mit ewig hohen Stufen...
Dort angekommen: Einfach grossartig, aber seht die Bilder selbst - da kann ich nicht mehr viel dazu sagen...

Und das war es auch mit dem Urlaub mit Schaetzchen... Am naechsten Tag ging es mittags mit dem Flieger von Cusco nach Lima, dort zum Hostel wo ich meine ganzen Bikekram zurueckgelassen hatte und das paken ging los...
Nach fast zwei Stunden paken war auch das geschafft - 38 kg: Von den Satteltaschen angefangen ueber Zelt, Schlafsack, Werkzeuge, Klamotten - einfach alles was ich dabei hatte: Bis auf die Isomatte von Marlon ging alles rein in den Seesack den ich immer hinten auf dem Fahrrad hatte.... Die Frage war nur noch: Wie das ganze durch die Kontrollen zu bringen ist: Der Seesack war ungefaehr doppelt so gross wie ofiziell erlaubt und 15kg ueber den erlaubten 23 kg... Also ab zum Flughafen und diskutieren anfangen - und so ein paar US Dollar unter der Theke helfen dann einem auch gut weiter ;-)
Gemacht getan, Schaetzchen in den Flieger gesetzt, naechsten Supermarkt angesteuert, 6-Pack Cerveza gekauft, ab ins Taxi - ENTSPANNUNG.... ;-)

Ich bin jetzt also wieder in Lima und bin morgen unterwegs nach Iquitos am Amazonas um die verschollene Stadt der Inkas zu suchen. Lt. der Legende haben sich die letzten Inkas in die Stadt Paititi zurueckgezogen und niemand weiss wo diese sein soll, irgendwo im Amazonas halt... Und da bisher keiner darueber berichten konnte wird vermutet das alle die die Stadt entdeckt haben nicht mehr weggelassen werden....

Es koennte also mein letzter blog Eintrag sein ;-)





 Insel der Urus...

Und das ganze im Baukastenformat zur Veranschaulichung...

El presidente y yo ;-)

Gechillter Bootsausflug

Bis auf den Berg da hinten sind alles schwimmende Inseln...

Zuhause ist ganz schoen weit weg - am ehesten sollte ich mich an dem Paris Schild orientieren wenn ich wieder zurueck will ;-)

Fasching, Karneval und Weihnachten zusammen - so wird Ostern gefeiert...

Man beachte wie genau die steine zusammenpassen...

Hab mir doch mal was von den ganzen drueckerinnen was aufschwatzen lassen....

Ein wenig Coca kauen am morgen vertreibt Kummer und Sorgen und die Hoehenkrankheit...

Man beachte das Gesicht im Felsen...

Und hier von der Ferne... Keine Ahnung wie die das in den Felsen gehaemmert haben - zur Ruine daneben sind wir dann auch noch geklettert, man sieht den Weg...

Keine Ahnung was ich da genau mache aber so sah ich beim Aufstieg zum Machu Picchu aus ;-)

Voellig benebelt ???

Endlich oben und was fuer eine Aussicht....

Schaetzchen gefaellt es auch ;-)





4 Kommentare:

  1. Hola amigo,
    que suerte de ...ach scheiße, das mit dem spanisch lass ich mal lieber. also: ich freu mich riesig von dir zu lesen!!!
    Gut schaust aus und es liest sich so, als hättest du alles richtig gemacht. es ist schön von bestechung, coca und der höhe, die einem das atmen schwer macht, zu lesen...ja die erinnerung! mann, das hat ja gedauert, bis ich was von dir gehört habe- alles beim alten ;-) !
    hey, wenn du an den amazonas kommst, denk an die yaras! lass dir die geschichte erzählen und sei vorsichtig, sonst ists echt dein letzter eintrag im blog!
    email ist: elmac69@googlemail.com

    grüß mir die ritter der straße, staubfresser und sternenschläfer

    mac

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  2. Hallo Umut,

    unglaublichliche G'schichten die ich hier lesen darf. Die Bilder echt der Hammer. Ich wünsch Dir weiterhin viele besondere Erlebnisse und Eindrücke. Freu mich schon auf Deinen nächsten Eintrag :-) Wolfram

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  3. Christian Rexfort3. Mai 2012 um 00:33

    titicaca hahahaha ;-) gute reise weiterhin!

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  4. Wie wird mir diese Lektüre fehlen !!

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