Womit fange ich
an:
Regen, Regen,
Regen…
Als ich letzten
Montag mit dem Zug von B.A. nach Viedma gefahren bin hat es ganz schoen
geschuettet und ich dachte noch: Perfekt geplant und nicht mit Regen gestartet.
Was ist dann in
Viedma: Noch mehr Regen! Nachdem ich um 3 Uhr morgens am Bahnhof angekommen bin
dachte ich noch das hoert bis zum morgen hoffentlich auf. Also Schlafsack und
Isomatte raus und im Bahnhof gepennt – war auch gut ruhig, fahren ja auch nur
zwei Zuege die Woche hier ab – hier noch mal ein spezieller Dank an Marlon, die
Isomatte ist top ;-)
Dann Morgen, nur
noch Nieselregen, na immerhin – also erstmal alle Gepaecktaschen nach den
Regenklamotten durchsucht und wie es halt so ist waren die erst in der dritten
Tasche ganz unten – meine ganze packerei in B.A. voellig falsch. Ich muss mir
auf jedenfall irgendwie merken was in welcher Tasche ist, bisher stopfe ich
einfach alles irgendwo hin und wenn man dann was braucht geht die Sucherei los…
Aber egal:
Naechstes Ziel 180 km
nach San Antonio de Oeste – also los. Ich dachte in Patagonien soll es windig
sein aber hier? Viel Gegenwind und ich habe noch gar kein Gefuehl wie sich das
ganze bike mit den Taschen und Gewicht verhaelt – anders als ich es geplant
habe, wenn die richtige Boe dich erwischt dann fegt´s einen ganz schoen weg –
zum Glueck ging der Wind von der Strasse weg, keine Ahnung was passiert wenn mich der
Wind mal zur Strassenmitte draengt und hinten kommt einer angefahren. Ist aber
ziemlich wenig los gewesen.
Ich hatte ja
gedacht das ich ab dem zweiten Tag biken mich verfluchen werde worauf ich mich
da eingelassen habe – nix: Nach zwei Stunden fahrt bin ich nur noch schreiend
getreten... Ich haette doch mal mit Marlon zum biken gehen sollen als gemuetlich
die Biergaerten abzufahren.
Nach guten vier
Stunden fahren hatte ich genug: 32
km , naja – die Sonne kam auch leicht raus und ich auf
der Suche nach einem netten Plaetzchen zum campen – hat auch nicht lange
gedauert und ich habe echt einen coolen Platz am See gefunden – perfekt: Zelt
aufbauen, alles irgendwie verstauen und ab in den See, a bisserl nackig baden
halt ;-)
Nachts wieder
regen, fuck. Am morgen immer noch. Das ganze Zeug im Regen verstaut, alles
feucht – aber egal weitergeht´s: Zum Glueck ist hier noch alles flach, mir
brennen schon wieder die Oberschenkel…
Mit den von mir
anvisierten 8 Stunden Radfahren wird das wohl nix und auch nix mit 70 km am Tag – aber ist ja erst
der Anfang…
Nach gut 43 km Schluss, immer noch
Regen – Zelt ist immer noch nass vom morgen aber ich k.o.
Ich schlafe echt immer
so gegen 21 Uhr ein und dann bis morgens 8-8:30 – bin also gut fertig.
Morgens trocken
und Sonne kommt raus, erstmal Zelt trocken lassen und was sonst noch Nass
geworden ist – top.
Dann wieder
radeln und wieder kommen irgendwelche Wolken dunkel daher… Am dritten Tag
schaffe ich dann tatsaechlich mit Rueckenwind gute 62 km – immerhin und als ich
dann einen Platz zum campen an einem Fluss finde, ist auch ´ne Familie mit
Wohnwagen und allem am Start. Ich direkt runter zum Fluss und drei Meter
daneben Zelt aufgebaut und ab zum Baden.
Irgendwann kommt
dann der Hausherr, Hugo, mit Angel und frischen Bachforellen vorbei und laedt
mich zum Essen ein – grossartig: Meine erster Fisch, und das frisch geangelt –
super Abend und nach ´ner Flasche Wein mit der Familie: Eltern, zwei Jungs von
17 und 29 und der Schwiegertochter in spe finde ich erstmal mein Zelt nicht –
Nachtblind halt… Nachdem ich es dann ins Zelt geschafft habe, echt gut
geschlafen.
Morgen wieder
Regen – noch gute 45 km
bis S.A. Oeste: Hab echt keine Lust mehr auf den Regen und ich weiss das am
Abend ein Zug von S.A. Oeste nach Bariloche faehrt, dann halt nix mit Puerto
Madryn und Pinguinkolonien, die gibt es ja auf der anderen Seite in Chile…
Hab den Zug auch
tatsaechlich noch bekommen:
Im Zug habe ich
dann zwei voellig durchgeknallte Jungs aus Barcelona kennengelernt die irgendwo
in Patagonien unbedingt einen Berg besteigen wollten den noch nie jemand
bestiegen hat und ihre Fahne drauf hissen – war ´ne coole Fahrt mit viel Mate
und tipps von den Jungs – einer ist Argentinier der auch einige Jahre in
Bariloche gelebt bevor er nach Barcelona ausgewandert ist – hat sich also gut
ausgekannt.
Ich bin auch von
der Pan Floete abgekommen – mir wurde empfohlen in Bolivien eine Charanga zu
kaufen – eine Art Ukulele, wird aber im original aus dem Rumpf vom Guerteltier
gemacht… Aber mittlerweile gibt´s die auch in Holz ;-) Artenschutzabkommen und so
– vielleicht mache ich auch so eine Ein-Mann-Kombo mit Panfloete um den Hals,
die Charanga spielen und mit den Fuessen die Bongo´s treten ;-)
Morgen´s um 10
Uhr in Bariloche angekommen und voll der Wind – aber Sonnenschein… Der Anblick
vom See, einfach nur der Hammer, danke fuer den Tip Ansgar, war ja deine
Empfehlung…
Nachdem das Geld
aber so langsam tatsaechlich zur Neige geht werde ich mich vier fuenf Tage
spaeter mit Sonja treffen mit der ich schon in Iguazu unterwegs war und die mir
Geld geben kann – Bariloche wird sich also spaeter angeschaut.
Von den Jungs aus
Barcelona habe ich den Tip bekommen nach El Bolson zu gehen, gute 120 km suedlich – ne´ nette
Hippiekommune, das ist doch das was ich suche – Nachdem ich ja immer noch kein
Kartenmaterial habe schlage ich mich mit irgendwelchen
Touristeninformationskarten rum, aber es ist voellig ok, obwohl hier es im
Nachhinein ganz gut gewesen waere wenn auch noch Hoehenangaben bei den Orten
stehen wuerden….
Die ersten Berge
sind echt eine Qual und nach guten 30 km kann ich keinen Meter mehr fahren – also
campen, aber wenigstens ist das Wetter super: gute 33 Grad – kann ja keiner
Ahnen das es Nachts etwas frischer werden kann…
Als ich am Morgen
aufwache zeigt das Thermometer 2 Grad im Zelt an und auf dem Zelt ist ´ne
schoene Frostschicht… Aber der Schlafsack soll ja bis -29 Grad aushalten –
glaube ich jetzt zwar nicht, aber zumindest war´s warm...
Ab 10 Uhr ist
aber wieder super warm und das Thermometer klettert immer weiter – also
weitergeht´s: Nur noch Berge und ich schaffe keine 20 km nach 5 Stunden auf dem
Fahrrad – da springt manchmal nicht mal das Tacho an....
Also wieder
schoenen Platz suchen und Zelten und da waeren wir bei den fehlenden
Hoehenangaben auf meiner Karte: Als ich dann heute wieder losfahre in der
Erwartung wieder mich zu quaelen kommt nach zwei km Anstieg eine fast 60 km Abfahrt nach El Bolson
– wahnsinn: Nach nicht mal 2,5 Stunden bin ich seit heute Mittag in El Bolson –
Nachdem ich auch wie ein Iltis rieche und einige Klamotten mal gewaschen werden
muessen checke ich in ´nem (richtig) alternativen Campingplatz wo alles etwas
liberaler ist ;-) – alles ist perfekt – hier koennte ich echt ein weilchen
bleiben....
Die Frage bleibt
nur: 60 km
Abfahrt gilt es wieder zurueck zu fahren ;-)
To be continued.....
Meine erste Nacht im Zelt
A bisserl nacktbaden halt ;-)
Pause...
Schoen am Fluss
Meine Campingfamilie mit Vollverpflegung
Noch eine Sache
an aller o2´ler:
Hatte man
seinerzeit unsere Netzwerkchefin Andrea Folgeras nicht extra aus Argentienen
geholt weil sie so erfolgreich war?
Jetzt kann ich
zumindest verstehen warum das o2 Netz in D so super ist... Ich war ueber drei
Tage nicht erreichbar weil kein Netz...
@ Steph, Michi,
Arne und alle weiteren Huawailer: Ihr habt doch bestimmt ein paar mobile GSM
Stationen rumliegen ;-)
Und noch eine
Sache, speziel fuer David: Daaaviiid – der Bicycle charger von Nokia funktioniert
nicht – meine beiden C3-01 und 3720 meckern dass das Ladegeraet nicht
unterstuetzt wird... Gibt´s da ´ne Garantie bei dir ;-)
Schnuffel - Dein Rad in allen Ehren .. aber das würd Dir besser stehen:
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=3SrpMCsi3I8&feature=related
Gruß
Tom R.
Du hast ja recht - aber ich hole mir dann ´n Lama statt Pferd in Bolivien ;-)
LöschenHi Umut,
AntwortenLöschensounds really cool. Hab eine gute Zeit und weiterhin gute Reise...
ich starte im März meine Yogalehrer Ausbildung auf den Bahamas..
bussi aus Berlin
Anne J.
Yogalehrer Ausbildung auf den Bahamas ist aber auch nicht schlecht ;-
LöschenHattest also genug von o2 weil dich keiner mehr mit Geraeten versorgt nachdem ich weg bin ;-)
Geniesse es, lg umut
Vielleicht komme ich ja auf den Bahamas vorbei ;-)
Und ich sag noch ;-))) Bin mächtig stolz auf dich Großer - Weiter so! Greetz Marlon
AntwortenLöschenUmut mit dem Kartenmaterial ist es wie mit den Projektplänen - Du bist der Beweis es geht auch hands on. Alles Gute !! Umut's Boss
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